Grenada, die Insel in der Sonne

Die Insel, die Harry Belafonte besingt: "Oh island in the sun", zog uns besonders an. In der dazugehörigen Insel Carriacou hatten wir ja schon am 17.02.2011 einklariert, die dazugehörige Flagge gehißt, Am 08.03.2011 brachen wir nach Grenada auf. Der Name Carriacou stammt von den ursprünglichen Kariben und heißt: Insel von Riffen umgeben. Der Weg sollte bei guten Lichtverhältnissen bewältigt werden. Helles türkisfarbenes Wasser bedeutet Sandgrund, ein grüner Schimmer kann Bewuchs mit Seegras sein und graugrüne Stellen können Riffe sein, insbesondere wenn sie schon Schaumkronen tragen. Unsere Catorion hat zwar nur 0,80 m Tiefgang, trotzdem sind wir vor Le Marin auf der Insel Martinique schon mal aufgelaufen.  Über Wasser gibt es traumhafte Sandinseln mit Palmen bewachsen, doch unter Wasser ist es genau so hügelig bis riffig.

Hier Fotos vom Verlassen von Carriacou an Sandy Island vorbei die Ostküste von Grenada südwärts. Der Leuchtturm von der Landspitze von L'anse aux epines im Südwesten von Grenada weist uns den Weg in die Prickly Bay. Im letzten Bild steuern wir gerade den Felsen an, vor dem unsere Catorion seither liegt.

Mein Sohn Thorsten kommt mit Tin zu Besuch und wi

East Caribbean Dollar

r sehen uns erst mal die Insel an. Von einheimischen Kindern, die gerade aus der Schule vom spanischen Unterricht kommen, werden sie mit spanischen Sprachbrocken begrüßt. Die Hauptstadt St. George's macht einen malerischen Eindruck. Im Hafen liegen fast täglich Kreuzfahrtschiffe, die wie ein ganzes Stadtteil anmuten und einige Tausend Touristen über die Insel ausschütten. Hotelburgen wie auf den Kanaren gibt es hier nicht und der Verkehr über die Insel wird durch halbprivate Kleinbusse geregelt, die auf Wunsch überall anhalten und pro Fahrt 2,50 XCE (East Caribbean Dollar) = ca. 0,70 € kosten. Ein hilfsbereiter Schaffner kassiert und an "schwarzfahren" denkt hier keiner.

Die Kolonialzeit trägt noch überall ihre Spuren, die Franzosen haben sich mit den Engländern hier abgewechselt. Vom Fort Georg genießen wir einen herrlichen Ausblick über die Stadt. Mir würde ein Leben auf einem Fort weniger gefallen, ich würde lieber in das rechts abgebildete Haus ziehen.

Per "Common Taxi" fahren wir dichtgedrängt zur Nordspitze. Hier sollen des nachts die Schildkröten zum Eierlegen an Land robben. Doch soviel Einsamkeit hatten wir nicht erwartet und um hier wieder wegzukommen, müssen wir ein privates Taxi anrufen.

Unser Rückweg führt uns an einem der  Wasserfälle vorbei - eine dreiviertel Stunde Fußmarsch in den Regelwald, und immer bergauf.

Doch das kühle Süßwasser entschädigt uns. Während Lothar noch die Lage prüft, macht sich Thorsten schon zum Sprung auf und Tin und ich planschen im klaren Wasser. Auf dem ca. 6 m tiefen Grund krabbeln Krebse und tummeln sich Muscheln und kleine Fische.

Die Abende in der Prickly Bay, in den Restaurants "De big fish" und  "Prickly Bay marina" sind angefüllt mit Seglertreffen zur "happy hour", abends ab 5 Uhr, und mit viel Musik. Das Publikum ist international, viele deutsche Segler sind dabei. Gespräche drehen sich meist über lebensnotwendige Dinge an Bord. Berichte über das Seegebiet, Erfahrungen aus den Werften aber auch viele Lebensberichte werden ausgetauscht.

Es ist ein Kommen und Gehen, Wiedersehensfreude und Verabschiedung.

Vor ihrer unumgänglichen Heimreise luden uns Thorsten und Tin zu einem ausgiebigen einheimischen Mahl in St. Patricks ein. Ich denke, die 10 Tage auf der Sonneninsel haben ihnen gefallen.

 

Für uns wird bald eine arbeitsreiche Zeit beginnen: Am 26.04.2011 ist Krantermin. Unsere Catorion wird zum Schönmachen in die Werft von Spiceland Marina gebracht. Geplant ist nur das Unterwasserschiff zu streichen und ein Bimini neu zu gestalten. Doch an Land kommt dann die Stunde der Wahrheit. Ob wir dann das Leck in dem Kühlgasschlauch finden, was unseren Kühlschrank in letzter Zeit mehrfach an seiner Arbeit gehindert hat?