Von Samana im Osten bis Boca Chica und Las Salinas im Süden der DomRep

Am 15.03.2013 beschlossen wir die Weiterfahrt und motorten ab 13 Uhr aus der Bucht Samana heraus. Ab 15 Uhr bot sich ein leichter Nordwind an und ließ uns die Genua hissen.

Gegen 17 Uhr wurde der Wind stärker und Lothar stieg auf das Dach des Salons, um das Segelkleid des Groß abzunehmen. Unter Vollbesegelung und ohne Motorgebrauch rauschten wir bis 03.00 Uhr nachts südwärts an der Ostseite des Insel, wo die Mona Passage – berühmt und berüchtigt – beginnt, vorbei. Bis zum äußersten Nordostzipfel in Punta Cana ging es zügig aber auch sehr rauh voran. Danach war Kurswechsel angesagt, weiter südwestwärts. Die Genua mußte nach Backbord übergeholt werden. Auf das Groß wollten wir verzichten, die Genua leistete genug. Das Herunterholen des Großsegels ist mitten auf See bei ca 2 m Wellenhöhe und zügiger Fahrt nicht ganz ungefährlich. Lothar kletterte wieder aufs Salondach und zog das Groß herunter, während ich das Schiff mit zwei Motoren auf Kurs hielt und ganz nebenbei einige Leinen bedienen mußte. In solchen Momenten bin ich immer wieder froh, unseren Schutzengel an Bord zu haben. Nach dem Bergen des Groß zogen wir die Genua auf die Backbordseite und sie machte genug Fahrt bis um die Südspitze der DomRep und in die Bucht des Rio Yuma. Die Fahrt wurde ruhiger und wir schliefen abwechselnd ein wenig.

Am 16.03. fiel morgens um 09.15 Uhr der Anker vor der Flußmündung des Rio Yuma. In einem entspannten Frühstück wurden wir von einem heranrauschenden Motorboot, besetzt mit einem Uniformierten von der Immigration, einem Bootführer, einem Dolmetscher und einem Hüter des Zollamtes, belästigt. Sie verlangten unsere Papiere – und wir fanden das Dispastcho von Luperon nicht wieder. Das war aber für die Offiziellen lebensnotwendig. Sie wollten uns unbedingt ein Neues ausstellen. Sie kassierten Fotokopien unserer Pässe ein und verlangten unser Kommen in ihr Büro. Das war uns des Aufwandes zu viel - woraufhin sie ihr Kommen am Folgetag mit einem neu erstellten Dispatcho anboten. Das würde aber für den Aufwand des privat angeheuerten Bootes 20 USD kosten. OK. Am nächsten Morgen rauschte das Boot wieder an, ebensfalls mit voller Besetzung. Wir erhielten ein neues Dispatcho und es war dafür ein "Gift" von 20 USD für den Offiziellen erforderlich.

Die Bucht lud uns nicht zum bleiben ein, voller Schwell von Süden und trübes Wasser störten.

Also ging es am 17.03.2013 um 11.20 Uhr weiter nach Süd zur Insel Saona. Die Nordseite der Insel erschien uns laut Seekarte zu flach, so dass wir mit Genua um die Südseite segelten. Wir passierten meilenweit Sandstrand unter Palmen. Ein ruhiges Ankern bot sich erst auf der Westseite der Insel an. Bei unserer Kontrolle des Ankers zeigte sich harter Korallengrund und abgestorbene Korallenberge, aber auch einen ruhig dahingleitenden Rochen. Lothar mißfiel der faulige in der Luft liegende Geruch, der wohl von einem verottenden Mangroventümpel von Land her kommen mochte. Die Turistengegend mit den großen Katamaran war erst weiter nordwärts zum Festland hin. Ich wäre gern hier geblieben, aber Lothar drängte es, in die Boatyard nach Boca Chica zu kommen.

Schließlich dringt immer noch Wasser vorn steuerbords in den Rumpf und eine Pumpe versieht fleißig ihren Dienst, bei rauhem Seegang mehr als bei ruhigem Ankern.

Am 18.03.2013 rundeten wir die Westseite der Insel Saona und motorten nordwärts in die Bahia de Altagracia. In einer malerischen ruhigen Bucht ankerten wir mittags. Lothar war von den vielen hier ankernden großen Katamaranen begeistert. Und viele Muringe rundherum waren noch unbenutzt. Bei näherem Hinsehen zeigte sich die Bucht als Abstellplatz für kommerziell genutzte Fähren zur Insel Saona. Abends waren wir eingebaut zwischen den leeren Boten.

Auch diese Bucht lud uns nicht zum Bleiben ein. Am 19.03.2013 motorten wir weiter die ruhige Südküste westwärts.

In Planung hatten wir, die Werft in Boca Chica nahe der Hauptstadt Santo Domingo gelegen, aufzusuchen.

Ein vorheriges Gespäch dort per Anreise mit einem Guagua brachte nach unserem ersten Einruck gute Ergebnisse. Doch als wir per Schiff dort ankamen, wurde uns sehr unfreundlich ein Ankern in der Bucht untersagt. Ein Liegen an der Muring kostete 20 USD, so dass wir schnell die Flucht antraten. Insgesamt waren die Preise überhöht und die Werft war für uns gestrichen.

Als nächste ruhige Liegemöglichkeit zeigte die Seekarte die Bucht von Las Salinas an der Südküste westlich der Hauptstadt an. Mit uns kam Martin und Crew mit seinem Boot. Er sprach gut spanisch - was wir immer noch nicht können.

 

Seit dem 02.04.2012 liegen wir nun in der Bucht von Salinas bei klarem Wasser, können vor dem Hotel "Salinas" ruhig ankern, genießen das Internet und können im nahegelegenen Ort Bani gut einkaufen.

Ich kann von hier aus per Bus zum Flughafen Punta Cana nach Deutschland fliegen, um notwendige Erledigungen zu machen.