Cabo Verde

Insel Santiago:

Seit Ende Mai schaukelt unsere Catorion nun in cabverdischen Gewässern. Nach 4 Tagen auf See erreichte sie von Gambia aus kommend die südlichste Insel Santiago und hier die Hauptstadt Praia.

Hier vor Anker liegend lernten wir den TO Stützpunktleiter Milan kennen, der uns schnell mit allem nötigen Wissenswerten über die Inseln vertraut machte. Neben uns ankerte die SY Freiheit, eine HR 38, von einer Weltumsegelung zurückkommen. Wir machten zusammen  per Auto eine Inselerkundung.  

An vielen Orten auf dieser und anderen Inseln stehen Neubauten, Hotels und Wohnhäuser, zum Verkauf, eine gute Gelegenheit für Auswanderwillige.

Maio

Milan schwärmte uns von seiner Insel Maio vor und lud  uns ein, ihn dahin zu begleiten.

Maio ist die südwestlichste der 16 cabverdischen Inseln, mit einem herrlichen Sandstrand und von hohen Dünen im Norden umgeben.

Bei unserer ersten Ankunft spätabends machten wir die Erfahrung, dass die digitale Seekarte nur zur groben Übersicht dienen kann. Trotz genauer Ansteuerung standen wir plötzlich nur wenige Meter vor einer hohen Molenmauer ohne Beleuchtung. Neben den Warnrufen der einheimischen Angler war laute Brandung zu hören.

Per Anker brachten wir das Schiff zum Aufstoppen und orientierten uns erst einmal in der Dunkelheit. Mit Milans telefonischer Hilfe steuerten wir dann unser Schiff zum sicheren Ankerplatz.

Das Anlegemanöver mit dem Dingi an der Molenwand tags darauf bedurfte einiger sportlicher Fähigkeiten. Die Insel ist eben noch sehr ursprünglich und die Mole dient jetzt im Wesentlichen dem Versorgungsschiff.

Als TO Stützpunkt dient das Cafe Tropicana von Martina direkt am Sandstrand. Hier verbrachten wir viele Abende in angenehmer Gesellschaft, zumal es neben einem traumhaften Sonnenuntergang über dem Meer bei eisgekühlten Getränken auch gutes Essen und Internetverbindung gab.

Als wir die Insel erreichten, war hier seit 3 Wochen  keine Fähre mehr angelaufen, infolge Motorschadens. Als schließlich das Johannesfest zur Mitsommernacht herannahte, fragte uns Milan, ob wir nicht einiges zum Transport Von Santiago nach Maio beitragen könnten. So fanden sich dann auf unserer Catorion nicht nur einige Passagiere  sondern mit ihnen etliche Säcke Reis, Maismehl, Gemüse, viele Flaschen Wein und den inseltypischen Grog und auch 600 Eier an. So tief im Wasser hat unser Schiff wohl noch nie gelegen und machte nur noch gut 3 kn Fahrt. Dieser Dienst brachte uns eine Einladung zum Fest in Sao Jao ein, einer Bucht auf der Südostseite der Insel, was wir genossen.

Sao Nicolau

 

Auf den Weg zur nördlich gelegenen Insel Sao Nicolau machten wir uns, um dort den TO Stützpunktleiter Henny Kusters anzutreffen. Anlass dafür war seine uns angebotene Hilfe, zum Erhalt eines von uns per Internet bestellten Paketes von SVB.  Es war beim Zoll in Praia angekommen und der wollte es uns nur gegen ein Bakschisch von 200 € aushändigen, was wir nicht zahlen wollten. Henny wollte nun versuchen, über den örtlichen Dispersante eine für uns akzeptable Herausgabe der Warensendung für „Yacht im Transit“ zu erreichen.

Wir fühlten uns bei Henny sehr willkommen und mit uns andere Segler wie Jürgen und Claudia von der SY Caledonia und Christoph und Barbara von der SY Taurus.

Er lud uns zu einem umfangreichen Essen ein, zubereitet von den von ihm ausgebildeten einheimischen Köchen. Per Pick-Up zeigte er uns seine Insel und schwärmte für die Kargheit der steinigen Bergwelt. Der höchste Berg der Insel, der Monte Gordo mit seinen vielen Drachenbäumen, war für uns zum Greifen nahe.

Mit Christoph und Barbara zusammen genossen wir noch einige Tage in einer nördlich gelegenen geschützten Bucht das traumhaft klare Wasser. Hier konnten wir eine Schildkröte von einer Angelschnur befreien, die ihr von einem Marlinjäger verpasst worden war. Einheimische Schnorchler schenkten uns ihre gefangenen Muränen und Lobster und ein fliegender Fisch besuchte uns im Salon.