Samana
Am 02.03.2013 gelingt es uns, nach fast 8 Monaten Luperon endgültig zu verlassen. Wir hatten hier am 13.07.2012 einklariert. Ein erster Ausbruch aus dem Mangrovensee nach Sosua war kläglich an dem ungemütlichen Liegen in der Bucht infolge der starken Brandung gescheitert und wir ware reumütig zurückgekehrt. Nun aber wollten wir definitiv den Weg um die Ostküste der Insel bis zur Südküste schaffen.
Ein günstiges Wetterfenster zu Beginn einer Mondphase hatte sich angekündigt.
02.03.2013: Nachmittags Ausklarieren und Beschaffen eines Dispatchos (Reisegenehmigung) bis Samana. Für meinen Aufenthalt in Luperon wurden noch 1.300 DOP fällig (ca. 26 €) und wir verabschiedete uns ganz offiziell.
Ablegen um 18 Uhr. Eine Nachtfahrt war uns von Ortskundigen empfohlen worden, da Wind und Wellen des nachts in Küstennähe ruhiger werden.
Aus der Bucht herauskommend empfing uns die rauhe Wirklichkeit des Seglerlebens. Neptun hatte Wind und Welle gegen uns gerichtet. Mit beiden Motoren, volle Leistung, kamen wir nur mit knapp 3 sm voran. Die erste Etappe bis Sosua war die härteste, doch dann war die Nordkappe überwunden und der künftige Kurs ging ostsüdost. Morgens gegen 08.30 Uhr passierten wir San Juan, wo wir einen ersten Stopp eingeplant hatten. Doch wir beschlossen, jetzt erst recht weiterzumotoren. Am 03.03.2013 um 15.30 erreichten wir Bahia Rincon, die östlichste Spitze der Nordseite der Insel. In unserem Guide wurde der Sandstrand als einer der schönsten der Karibik beschrieben. Uns empfing hier allerdings trübes Wetter und dichter Regen hing über dem Palmenwald um die Bucht herum.
Nach einem guten Ausschlafen ging es am 05.03.21013 weiter um das Kap der Nordostspitze herum Richtung Süden nach Santa Barbara auf der Halbinsel Samana. Der sanfte Wind aus Nordost blies uns mit der Genua und unter Zuhilfenahme eines Motors um die Halbinsel herum. Um diese Zeit sollten eigentlich sich hier Wale tummeln und Walkinder basteln, doch wir sahen keinen einzigen.
Kaum war unser Anker gegen 15 Uhr gefallen, da kam auch schon ein Boot der Immigration mit Hafenkapitän und Dolmetscher an. Als Hafengebühr waren 25 USD erforderlich, dafür dürften wir einen ganzen Monat vor der Stadt liegen bleiben. Bei der Kontrolle wurde unser in Luperon erhaltenes Dispatcho einkassiert und wir sollten bei Ausreise ein Neues bekommen – doch dann haben weder wir noch die Uniformierte bei der Abreise daran gedacht. Und das war ein Fehler.
Vom 05.03. bis zum 14.03.2013 genossen wir das ruhige Liegen vor Anker in der Bucht und erkundeten zu Fuß und per Bus die Umgebung. Die Stadt erschien gepflegter und sauberer als Luperon und Puerto Plata. Überhaupt schienen die Menschen hier liebevoller und sorgsamer mit ihrer Umwelt umzugehen. Eine Fahrt über die Halbinsel bis zur Nordküste Las Terrensas ließ schöne Villen erkennen mit Auto und oftmals auch Pferd vor der Tür. In der weiten Bucht an der Nordküste ist in letzten Jahren ein riesiges Siedlungsgebiet wie es erscheint für Einwanderer aus den USA und Europa entstanden und Immobilienmakler preisen Apartements bis Villen an.
Im Nachbarhafen von Santa Barbara wurde mit einer Regatta geworben und wir erkundeten zuvor per Benutzung eines Moto-Rigschas die Bucht. Nach Passieren der Security zeigte sich die Marina als weites gepflegtes Parkgelände, weit über unserer Preisklasse. Die Stege im Hafen waren bis auf einige wenige Boote ab1 Million aufwärts leer, ebenso das Hotel. Wir kümmerten uns dann nicht weiter um die angekündigte Regatta, ist nichts für uns.
Die Insel Levantado liegt vor der Stadt und dient als „Trauminsel“ den Ausflugsbooten. Wir ankerten vor der kleinen Nachbarinsel. Es war idyllisch, das Wasser war ruhig aber derart trüb, dass wir einen versuchten Tauchgang abbrachen. Das Boot einer kommerziellen Tauchstation kam vorbei und warf ein halbes Dutzend Tauchturisten ins Wasser. Was die wohl gesehen haben mögen?
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